Im zweiten Teil der Serie (HIER) haben wir erfahren, dass „Die Quelle der Innovation und Kreativität – in der Fachterminologie als Kollektives- oder Infinites-Bewusstsein bekannt -, ein Teil der Urquelle von Potenzialen und Möglichkeiten ist, in der alles Sichtbare und Unsichtbare ihren Ursprung hat.“
In der gleichen Quelle haben auch die Kreativitätimpulse und die neuen, noch unentdeckten Lösungen ihren Ursprung.
Ja, „großartig das zu wissen“, jetzt kann ich jeder Zeit und unbegrenzt kreativ und innovativ sein“ denkt man erwartungsvoll. Verständlich!
Weshalb einfach, wenn es kompliziert auch geht?
Aus welchem Grund auch immer hat sich die Natur in diesem Zusammenhang etwas sehr Kreatives einfallen lassen und ein Hindernis/eine Barriere zwischen unserem Bewusstsein und dem Infiniten-Bewusstsein eingebaut (die Sinnhaftigkeit dieses Einfalls leuchtet mir persönlich noch nicht ein, aber ich vertraue ihr voll und ganz, da ich weiß, dass sie nichts umsonst erschafft) und uns gleichzeitig, mit gleicher Kreativität, mit Fähigkeiten ausgestattet hat, dieses Hindernissen zu überwinden.
Im Teil drei widmen wir uns dieser Barriere und lernen Fähigkeiten kennen, die uns helfen, sie bestmöglich zu überwinden.
Der Working-Mind (Denken, Forschen, Analysieren, Abwägen) und der Thinking-Mind (das ziellose Gedankenkarussell) sind die Hindernisse. Sie bilden die Barriere, die überwunden werden muss, wenn wir nach neuen, kreativen Impulsen Ausschau halten.
Die Überwindung der Barriere
Der No-Mind-Modus – die achtsame Präsenz im aktuellen Moment ohne Denkaktivitäten – ist das ultimative Werkzeug zur Überwindung der Barriere; das Durchgangstor zur Quelle.
Wie wir im Teil 1 bereits erfahren haben, der No-Mind-Modus ist ein äußerst wohltuender Zustand, in dem wir intensiver als gewöhnlich fühlen aber kaum denken; wir sind in uns präsent und dessen um uns herum gewahr; wir sind in vollkommener Harmonie mit uns und mit unsere Umgebung; die Geistesblitze können uns ungehindert erreichen. Es sind Augenblicke großer Freude, die unser Herz höher schlagen lassen und wir das Gefühl von Zeit und Raum verlieren.
Das sind spontane No-Mind-Zustände; eine der Fähigkeiten, mit denen wir von Natur ausgestattet sind.
Spontane Überwindung der Barriere
Spontane No-Mind-Modi können z.B. Sport, Handwerken, Musizieren, Wandern oder Spazierengehen sein, um nur einige zu nennen.
Alle Aktivitäten, die automatisch durchgeführt werden können, kein Denken fordern und dir große Freude bereiten, sind dazu geeignet, No-Mind-Modi zu erzeugen, UNTER DER VORRAUSSETZUNG einer vollkommenen Präsenz, achtsamer Durchführung intensiven Fühlens mit allen Sinnen und radikale Ausschaltung des Thinking-Minds.
Wir können glücklicherweise No-Mind-Modi ebenso willentlich erzeugen; das Durchgangstor nach Bedarf öffnen und schließen.
Das sind induzierte No-Mind-Modi.
Um sie zu erreichen, ist Übung unerlässlich!
Willentliche Überwindung der Barriere/der induzierte No-Mind-Modi
Stille Meditation wie z.B.:
– Zen,
– Vipassana und
– die Transzendentale Tiefenmeditation sind Werkzeuge der Wahl zur Erzeugung der induzierten No-Mind-Modi.
Obwohl in ganz anderem Kontext, Sinn und Zweck der stillen Meditation ist die Überwindung der Denk-Schallmauer; der Eigenschaft, die uns – unter anderem – daran hindert, in permanentem Kontakt mit der Quelle des Infinitiven Wissens und der Kreativität zu stehen. Genau dieses Kern-Anliegen der Meditation können wir uns zu unserem Zweck zu Nutze machen.
Nur in der stillen Meditation – im Gegensatz zu anderen Meditationsarten, wie z.B. der Dynamischen- (Yoga, Tai-Chi) oder Geführter Meditationen (die Muskuläre Tiefenentspannung nach Jakobsen, Geistige Reisen, Meditation mit Musik im Hintergrund) – ist die präzise, achtsame Wahrnehmung der drei Aggregatzustände des Geistes, als Voraussetzung zu willentlichen Steuerung des gewünschten Aggregatzustandes; in unserem Fall des Working- und Thinking-Mind.
Die höchste Kunst ist erlangt, die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn uns der harmonische Tango-Tanz zwischen Working- und No-Mind – ohne die Unterbrechungen von Thinking-Mind – nach Bedarf und vollkommen souverän gelingt.
Kurze Einführung in Stille Meditation
Der gemeinsame Nenner aller drei oben erwähnten Meditationsarten ist das Verweilen in einer bestimmten, ruhigen Körperhaltung, sei es im Lotussitz auf einem Meditationskissen oder auf dem Stuhl und die Ausrichtung des Aufmerksamkeit auf einen Meditations-Gegenstand, mit dem Ziel die Gedanken zu Ruhe zu bringen (der vollkommene Stillstand ist naturgemäß nicht möglich), um die Voraussetzungen zu erfüllen, die das Eintreten des meditativen Zustandes ermöglichen.
Meditation ist kein aktiver Akt/Nichts, was getan werden kann!
Was im allgemeinen Sprachgebrauch unter „Meditieren“ verstanden wird, sind die vorbereitenden Maßnahmen/die Erzeugung der weitgehend optimalen Umstände, die Eintreten des meditativen Zustandes erleichtern/ermöglichen.
Meditation ist kein Tun, sondern ein Zustand (ein induzierte No-Mind-Modus); ein AllgemeinBEFINDEN höchst vigilanter Präsenz und intensiver Wahrnehmung sowohl der Umgebung wie auch der inneren Befindlichkeiten begleitet von Gefühlen tiefer Freude und Urvertrauen, welches von allein EINTRITT/als eine Art Segen den Praktizierenden überkommt/ergreift.
Noch viel wichtiger als zu wissen, was Meditation ist, es ist zu wissen, was Meditation nicht ist: Meditation ist weder ein Hoch-oder Emporgehen/Hochheben noch ein Untergehen/Untertauchen/Vergehen/sich erweitern usw… sondern DAS intensive, vigilente, glückselige DA-Sein/präsent sein/bei sich sein (spüren, hören, riechen, schmecken aber nicht denken), in der die Empfindungen von Zeit und Raum entweichen/in den Hintergrund treten.
Die Aktivitäten – stilles Sitzen in bestimmter Position und die Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf den Meditationsgegenstand -, sind lediglich nur die notwendigen Vorkehrungen, die unbedingt erforderlich sind damit der meditative Zustand eintreten kann. Bildlich dargestellt: Nur in einem ruhig liegenden Glas, bleibt das Wasser auch ruhig. Im unruhigen Glas, kann das Wasser auch nicht ruhig sein.
Der Meditationsgegenstand dient nur zu Beruhigung der Gedanken/des Geistes. Sie sind für den Geist eine sinnfreie/langweilige Beschäftigung um sie zur Ruhe zu bringen. Als Meditationsgegenstand können z.B. eine Kerze, ein Mantra (ein gleichförmiger Satz), der Atem oder andere „Hilfsmittel“ dienen.
Alle Tätigkeiten des täglichen Lebens, die keine Denk-Aktivitäten beanspruchen, können als Meditationsgegenstand dienen.
Mit der Zeit, nach ausreichender Übung lernen wir den Meditativen-/(No-Mind)-Modus ins tägliche Leben zu „übertragen“, alle Aktivitäten in Achtsamkeit durchzuführen und situationsbedingt zwischen Working- und No-Mind-Modi zu wechseln.